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Ärzte machtlos bei ungesunder Ernährung

Ärzte machtlos bei ungesunder Ernährung
DocCheck Research untersucht Ernährung und Gesundheit aus Ärztesicht

Köln, 05. November 2018 – Deutsche Hausärzte sehen sich weitgehend machtlos beim Versuch, Patienten zu einer gesunden Ernährung zu bewegen - konsequente Schulungsprogramme braucht das Land. Der Frust sitzt tief, zeigt eine neue Befragung von DocCheck Research.

Jeder zweite Patient könnte aus Sicht deutscher Hausärzte gesundheitlich deutlich von einer gesünderen Ernährung profitieren, jeder fünfte Arzt sieht das Potential sogar bei 75 Prozent und mehr seiner Patienten. Der Tenor der Mediziner lautet: Die Esskultur der Deutschen gefährdet die Gesundheit.
Die Hauptursachen, die einer gesunden Ernährung im Wege stehen, liegen den Ärzten zufolge nicht nur bei mangelnder Disziplin in Form von übermäßigem Essen (47 Prozent) oder ungesundem Essen (46 Prozent). Laut 42 Prozent der Ärzte mangelt es vorwiegend am Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit sowie der Esskultur im Familienalltag bzw. Wertschätzung gemeinsamer Mahlzeiten (35 Prozent).

Zudem wissen viele Patienten den Ärzten zufolge überhaupt nicht, wie richtige Ernährung funktioniert: Fast jeder dritte Hausarzt sieht eine Hauptursache für die verbreitete Fehlernährung im mangelnden Wissen über die Zusammenhänge von Gesundheit und Ernährung sowie im Wissen, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt (27 Prozent).

Aufgrund der meist fehlenden Einsicht der Patienten sehen sich die Ärzte kaum in der Lage, in einzelnen Gesprächen etwas auszurichten. Ernährungsberatung ist ihnen zufolge ein Schulungsthema, das am grundsätzlichen Essverhalten der Patienten ansetzen muss. Benötigt werden den Medizinern zufolge explizite Verhaltensrichtlinien und langfristige Konzepte.

Auch bei den Ärzten besteht Schulungsbedarf: Wenn es um gesunde Ernährung allgemein geht, fühlen sie sich zwar mehrheitlich beratungssicher (87 Prozent), ebenso im Kontext chronischer Erkrankungen wie Diabetes (84 Prozent). Bei Ernährungsfragen rund um Schwangerschaft oder kindliche Entwicklung kennt sich allerdings nur rund ein Drittel der Hausärzte aus. 41 Prozent beraten hierzu nicht. Auch bei besonderen Ernährungsweisen wie speziellen Diäten (z.B. Atkins-Diät, Low Carb, Low Fat) sowie der vegetarisch/veganen Ernährung hält sich ein Großteil der Ärzte als Berater zurück. Die Mehrheit der Mediziner fremdelt insbesondere mit Pflanzenköstlern: Nur 8 Prozent der befragten Ärzte stehen der veganen Ernährung befürwortend gegenüber, 71 Prozent skeptisch.

Für die Studie wurden vom 18. bis 30. Oktober 2018 n = 300 in Deutschland niedergelassene Allgemeinmediziner und Internisten ohne Schwerpunkt per Zufallsauswahl aus dem DocCheck Online Panel durch das Institut DocCheck Research befragt. Weiterführende Infos unter: research.doccheck.com.

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