Doccheck AG News

Transparenzkodex: Ärzte nun am Pranger?

Köln, 08.09.2016 – Die erste Veröffentlichung der Zahlen im Zuge der Transparenzinitiative sorgte in den vergangenen Wochen für viel Presseresonanz. Der Transparenzkodex hat das Ziel, ein wachsendes Verständnis für die Zusammenarbeit von Ärzten und Unternehmen in der Öffentlichkeit zu schaffen. Nach der Veröffentlichung hat DocCheck Research jetzt nachgefragt: Was sagen die Ärzte dazu?

Die Mehrheit der befragten Ärzte - immerhin 59 Prozent -  ist besorgt, dass das Bild von Ärzten in der Öffentlichkeit durch die Berichterstattung über die Honorarbezüge Schaden genommen hat. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage im DocCheck Online-Panel, die DocCheck Research im August mit 150 niedergelassenen APIs (Allgemeinmedizinern, Praktikern und Internisten ohne weiteren Schwerpunkt) durchführte.

Trotz verbreiteter Skepsis haben viele Ärzte generell Vertrauen in die  Transparenzinitiative: 34 Prozent der Befragten sehen sie als Weg in die richtige Richtung, fast jeder zehnte empfindet sie sogar als Meilenstein im Aufbau transparenter Prozesse. Ebenso viele Ärzte sehen den Kodex allerdings kritisch: 11 Prozent sagen, der Kodex sei nichts als Augenwischerei, 14 Prozent halten ihn für wenig hilfreich für eine transparente Zusammenarbeit. Jeder vierte API sieht den Transparenzkodex sogar als völlig falsches Signal für die Öffentlichkeit.  

66 Prozent stimmen der Aussage zu, es sei generell hilfreich, wenn mehr Transparenz entsteht und sie genauer überprüfen können, ob ein Experte Gelder erhalten hat oder nicht. Die Mehrzahl der Befragten sieht zudem kein Problem in der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Industrie. So halten es 69 Prozent für legitim, dass Ärzte auf Experten- und Beratungsebene mit der Industrie zusammenarbeiten.

Ein Newsartikel zum Thema erscheint am Donnerstag, 8. September, unter http://news.doccheck.com. Weitere Informationen zur Umfrage gibt es unter http://research.doccheck.com.